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Harninkontinenz

Störungen des Harnabsatzes, die als Harninkontinenz in Erscheinung treten, äußern sich als unverhältnismäßige Harnverluste. Zunächst muss geklärt werden, ob es sich wirklich um eine Inkontinenz handelt. Tiere, die über Nacht in die Wohnung urinieren, können den Harn vielleicht nicht so lange halten, wie nötig wäre. Außerdem sollte abgeklärt werden, ob das Tier nicht aus Protest oder aufgrund eines Geruchs bestimmte Bereiche der Wohnung aufsucht. Verschiedene Erkrankungen, wie Diabetes oder Nierenschäden, führen zu erhöhter Wasseraufnahme, die mit verstärktem Harnabsatz einhergehen. Bei Blasenentzündungen können häufiger Harnabsatz und Harntröpfeln auftreten. Es ist wichtig zu wissen, ob der Patient in der Lage ist, in normaler Stellung Harn abzusetzen oder ob neurologische Defizite vorliegen, wann Harn abgesetzt wird, ob es sich um eine permanente oder intermittierende Inkontinenz handelt und wann die Inkontinenz erstmals aufgetreten ist. Permanete Inkontinenz und Inkontinenz bei jungen Tieren weist auf ektopische Ureter hin, während intermittierende Inkontinenz in der Regel während der Ruhephasen auftritt, wenn die Blasenmuskulatur entspannt ist.
Kastrierten Hündinnen wird ein um das zehnfache höhere Risiko zur Entwicklung einer Inkontinenz zugeschrieben. Aber auch andere Faktoren, wie Lage der Blase, Größe des Hundes und Dickleibigkeit spielen eine Rolle.

Es werden verschiedene Formen der Inkontinenz unterschieden:

1. Insuffizienz der Schließmuskulatur
Die Sphinkterinsuffizienz wird durch viele Faktoren beeinflusst. Hierzu zählen Kastration, Rasse, Körpergewicht, Kupieren des Schwanzes und die anatomische Position der Harnblase.
Typisch für diese Form der Inkontinenz ist ein ausgeprägtes Harnträufeln während der Ruhephasen, wobei der Harnabsatz als normal beschrieben wird. Durch eine Röntgenkontrastuntersuchung kann häufig ein im Becken gelegener Blasenhals dargestellt werden.
2. inadäquate Kontraktion der Blasenwandmuskulatur, wobei die Schließmuskeln dem entstehenden Druck nicht standhalten können. Als Ursache kommen Infektionen, abnormale Stellung des Blasenhalses, Anomalien der Perianalmuskulatur und zentral verursachte neurologische Defizite in Frage.
Manche Stimuli wie Angst oder Freude können diese Form der Inkontinenz forcieren.
3. kombinierte Inkontinenz (Insuffizienz der Schließmuskulatur plus inadäquate Kontraktion der Blasenwandmuskulatur)
4. nervale Schädigungen
5. Verlegung der harnableitenden Wege

Die Sphinkterinsuffizienz ist die am häufigsten diagnostizierte Form der Harninkontinenz. Die Behandlung kann je nach Fall medikamentell, endoskopisch oder chirurgisch erfolgen. Falls die medikamentelle Behandlung nicht zum Erfolg führt, kann endoskopisch ein Implantat eingebracht werden, das durch Verengung des Harnröhrenlumens eine Verbesserung der Symptomatik führt. Chirurgisch sind mehrere Ansätze bekannt, wobei derzeit die Kolposuspension als Methode der Wahl angesehen wird. Dabei wird die Wand der Vagina beidseits an einem vor dem Schambein verlaufenden Band fixiert, wodurch Vagina und Blasenhals nach vorne gezogen werden, so dass der Blasenhals wieder in die Bauchhöhle zu liegen kommt.

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