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Ellenbogengelenksdysplasie

Die Bezeichnung Ellbogengelenksdysplasie fasst vier verschiedene Erkrankungen, die aufgrund von Entwicklungsstörungen zu Veränderungen und Mißbildungen des Ellbogengelenkes führen, unter einem Begriff zusammen:

  • Isolierter Processus anconeus (IPA)
  • Osteochondrosis dissecans (OCD) (s.dort)
  • Fragmentierter Processus coronoideus (FPC)
  • Ellbogeninkongruenz

Besonders betroffen sind große und sehr große Rassen (Labrador, Rottweiler, Golden Retriever, Deutscher Schäferhund, Chow Chow), wobei die Symptome meist im Alter von 4 bis 10 Monaten beginnen.
Neben genetischen Komponenten spielen energiereiches Futter, starkes Wachstum und rasche Gewichtszunahme bei der Entwicklung der Erkrankung eine wichtige Rolle. Daher sollte auf eine gute Zucht (keine Zucht mit betroffenen Tieren und Tieren, die erkrankte Welpen geboren haben), sowie adäquate Ernährung und Gewichtskontrolle geachtet werden.

Bei der klinischen Untersuchung lassen sich je nach Erkrankung folgende Befunde erheben:
Tiere sind meist 4-6 Monate alt, zeigen nach außen gestellte Ellenbogen und Schmerzen bei Beugung- und Streckung des Ellbogens, Schmerz bei Drehbewegungen im leicht gebeugten Zustand, Reibegeräusche (Krepitation) und einen Gelenkserguß. Häufig lahmen die Tiere nicht ständig, sondern nur in bestimmeten Phasen.
Bei Fortschreiten des Prozesses der Osteoarthrose werden die klinischen Symptome chronisch, d.h.
die Tiere liegen viel und zeigen andauernde Lahmheit. Es kommt zu Knochenzubildungen (Osteophyten) und Arthrosen.
Zur Diagnosestellung werden Röntgenaufnahmen beider Ellenbogen vergleichend aus verschiedenen Richtungen angefertigt.

Isolierter Processus anconeus:
Bestimmte Knochenabschnitte, wie der Proc. anconaus (der stärkste Knochenvorsprung des Ellenbogengelenks), sind mit der Geburt nicht knöchern mit dem Ulnaschaft verbunden, sondern entwickeln erst nach einigen Monaten Wachstum eine knöcherne Verbindung. Unterbleibt diese nach 5 Monaten spricht man vom isolierten Processus anconeus. Ein chirurgischer Eingriff ist zur Entfernung des Proc. anconeus, bzw. Korrektur nötig.

OCD: Osteochondrosis Dissecans: siehe unter OCD
Fragmentierter Proc. coronoideus:
An der Innenseite des Ellenbogengelenks liegt ein Fortsatz, der als Proc. coronoideus bezeichnet wird. Durch Wachstumsstörungen und stärkerer Belastung kann dieser Fortsatz frakturieren und zu Lahmheiten führen. Das Fragment muss dann arthroskopisch oder chirurgisch entfernt werden.

Ellbogeninkongruenz:
Durch Fehlentwicklung und Wachstumsstörungen kommt es zu einer Asynchronität im Wachstum von Radius und Ulna und somit zu einer Inkongruenz des Gelenkes mit stärkerer Arthrosenbildung. Durch Fehlbelastung kann daraus ein fragmentierter Processus coronoideus resultieren.
Neben Bewegungseinschränkung ist eine Längenkorrektur und Angleichung beider Knochen durch einen chirurgischen Eingriff wichtig.

Röntgenaufnahme eines rechten Ellenbogens (1)
mit Gelenkmaus- in der Vergrößerung (2) deutlich sichtbar.
Quelle: Dr.J.-F.Salomon

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