Für dreidimensionale Bildverarbeitung der Rohdaten sind umfangreiche Rechenleistungen erforderlich. An der Tierklinik Birkenfeld kommen zwei extrem schnelle Rechner, wie sie sonst bei Großanlagen verwendet werden, zum Einsatz. So können routinemäßig farbige 3D-Darstellungen in nur ganz wenigen Sekunden erzeugt werden.
CT-Dartellungen vom Kopf eines einen einjährigen Rhodesien Ridgeback Rüden.
Links ist der Kopf mit Haut, Tubus und Mundspreizer aus Holz zu sehen.
Durch Veränderungen im sog. Volume Rendering ist es möglich eine Darstellung zu wählen, in der die Zähne mit ihren Wurzeln optimal dargestellt werden (Mitte).
Ebenso können Hohlräume, in diesem Fall die luftgefüllten Gehörgänge - vom Außenohr bis hin zur Paukenhöhle - , wie mit keiner anderen Technik möglich dargestellt werden (rechts).
Darstellung des Brustkorbs, des Herzens und der Leber eines zehnjährigen männlichen Dackels, bei dem die Organe (hier Herz und Leber) zur besseren Darstellung mit Hilfe der CT-Software virtuell aus dem Körper ?geschnitten? farblich angepasst und wieder an Ort und Stelle eingesetzt wwurden.
Im Gegensatz zu älteren Verfahren der Computertomographie erfolgen Aufnahme und Bildrekonstruktion heute nicht mehr zeitgleich. Die bei der CT-Untersuchung aufgenommenen Rohdaten (Volumendatensätze) werden unmittelbar nachfolgend auf einer radiologischen Workstation je nach jeweiliger radiologischer Fragestellung, z.B. Darstellung von Knochen, Weichteilgewebe, Hohlräume usw., bearbeitet. Bildrekonstruktionen aus den Rohdaten können bei Bedarf - z.B. bei erweiterter Fragestellung - auch noch nach Monaten oder Jahren erfolgen.
Die auf dem Klinikserver der Tierklinik Birkenfeld gespeicherten Bilder können über das WLAN (schnurloses Netzwerk) der Klinik im gesamten Klinikbereich über Fankverbindung abgerufen werden. Außerdem werden sie auf einen klinikeigenen Internet-Server in Köln übertragen.
Künftig werden der überweisende (Haus-)Tierarzt und der Tierbesitzer automatisch per E-Mail benachrichtigt, wenn die Bilder auf dem Internetserver angekommen und gespeichert sind. Wir arbeiten daran! Die Bilder können dann jederzeit und von jedem beliebigen Ort aus (von zuhause, bei Bekannten oder im Gespäch über`s Telefon mit dem eigenen Hausarzt, in einer anderen Praxis oder Klinik, von unterwegs aus usw. ) passwortgeschützt aufgerufen und auf jedem beliebigen Computerbildschirm betrachtet werden.
Die Bilddaten werden auch im Internet im Dicom-Format mit voller Bildauflösung und Datensicherheit hinterlegt. Das DICOM-Format wurde für die Humanradiologie entwikelt und wird in den nächsten Jahren einen Ableger in der Veterinärmedizin erhalten, wo zusätzliche Informationen mit den Bilddaten verknüpft werden müssen, beispielsweise zu Tierart, Rasse, Alter auch in Jahren statt auf der Basis des exakten Geburtsdatums wie beim Menschen usw.
Die Möglichkeit, Bilder eigener Patienten bzw. Tiere aus dem Internet abrufen zu können, ist neu, und - soweit uns bekannt, bisher weltweit einmalig. Das Verfahren wurde an der Tierklinik Birkenfeld für unsere Patienten und überweisenden Tierärzte entwickelt.
Bei speziellen Fragestellungen können die Bilder zusätzlich von überall aus und zu jedem Zeitpunkt auch durch einen spezialisierten Veterinärradiologen ausgewertet werden. Dazu steht an der Tierklinik Birkenfeld Herr Prof. Dr. Paul Bartez, Chef der Radiologie an der Universitätstierklinik in Utrecht, zur Verfügung. Zur Weiterbildung unserer Mitarbeiter und zu Besprechungen kommt er außerdem regelmäßig zu uns.
Die Patienten werden zur CT-Aufnahme für wenige Minuten narkotisiert, damit sie während der kurzen Scanningzeit ruhig und entspannt liegen. Dazu erhalten sie einen Venenzugang über eine Kurzzeitverweilkanüle und werden intubiert (Atemtubus).
Mit dem an der Tierklinik Birkenfeld installierten Computertomographen dauert eine normale Aufnahme (`scanning time`) weniger als eine Minute.
Die Strahlendosis ? bisher ein Nachteil der Computertomographie gegenüber der Kernspintomographie ? ist bei der Anlage an der Tierklinik Birkenfeld im Vergleich zu älteren Anlagen erheblich reduziert
a. Veränderungen, bei denen konventionelle Röntgenaufnahmen nicht
ausreichend sind
b. Beurteilung von Tumoren (Ausdehnung, Gefäßversorgung, Staging)
1. zur Beurteilung ihrer genauen Anatomie
2. zur Planung des chirurgischen Eingriffs
3. zur prognostischen Beurteilung
c. Verlaufs-/ Therapiekontrollen
d. Untersuchungen von Gelenken (alle, besonders aber Ellenbogen)
1. Gehirn (epileptiforme Anfälle), sowie
bei Verdacht auf:
- Tumore, auch Hypophysentumore
- Abszesse
- Hydrozephalus
- Blutungen, besonders akute
- Durchblutungsstörungen
2. Knochenschädel
Bei Verdacht auf:
- Tumor/e
- Fraktur/en des Gesichtsschädels
- Missbildungen, besonders bei kleinen Hunderassen
3. Knöcherne Augenhöhle (Orbitalbereich)
- Beurteilung der Knochenstruktur, z.B. Frakturen
- Verdacht bei Strukturen neben oder hinter dem Augapfel, wie
- Tumor/e
- Abszesse
- Fremdkörper
4. Nasenhöhle
Bei Verdacht auf:
- Tumor/e
- Infektionen, besonders bei Aspergilloseverdacht
- Fremdkörper
- Brachyzephalie Abklärung
5. Ohr
Bei Verdacht auf:
- Veränderungen der äußeren Gehörganges
- Chronische Entzündung des Gehörganges (Otitis externa)
- Chronische Mittelohrentzündung (Otitis media)
- Verdacht auf Erkrankungen des Mittelohrs
- Tumore / Polypen
6. Zahnwurzelbereich CT (häufig besser als dentales digitales Röntgen)
Bei Verdacht auf:
- Tumor/e
- Wurzelinfektionen
- Zahn- und andere Frakturen
- Fremdkörper
- Untersuchung auf Zuchttauglichkeit (ab Alter von 10-12 Wochen)
7. Wirbelsäule / Rückenmarkskanal
Bei Verdacht auf:
- Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) - Entscheidungshilfe für Chirurgie oder konservative
Behandlung
- Tumor/e
- Vertebrale Osteomyelitis
- Cauda equina Syndrom / lumbosacrale Stenose
- Fraktur/en
- Diskospondylitis
- Instabilitäten (z.B. Wobbler-Syndrom)
- Erkrankungen des Plexus brachialis
- Blutungen im Spinalkanal
- andere degenerative Stenosen
8. Gliedmaßen / Becken
Bei Verdacht auf:
- OCD (Schulter, Ellenbogen, Knie, Sprunggelenke)
- Ellenbogendysplasie - hier ist die CT `goldener Standard`
- Erkrankungen anderer Gelenke (Luxationen / Tumor/e)
- komplizierte Fraktur/en
- Verkalkungen der Bizeps- oder anderer Sehnen
- Tumor/e
- Beckenfrakturen
9. Brustkorb (Thorax)
Bei Verdacht auf:
- Mittelfelltumore (Mediastinale Tumore)
- Rippentumore
- Rippenfrakturen
- Lungentumore und -metastasen
- Lungenembolie
- Lungentorsion
- Blutungen
- Fremdkörper in Trachea, Bronchien und Lunge
10. Bauchraum (Abdomen)
Bei Verdacht auf:
- Lebertumore und -abszesse
- Pankreastumore
- Portokavalen Shunt
- Nieren- und Harnleitererkrankungen
- Prostataerkrankungen
- Nebennierentumore
- Aortentrombus
11. Kommunikationshilfe
- Volumenrendering, 3D
12. Tumordiagnostik
Darstellung (nach i.v. Kontrast)
- des Tumorparenchyms
- der Gefäßversorgung